Wandern / Hiking

Projekt Rotweinwanderweg der Ahr erfolgreich abgeschlossen!

Der fleißige Leser erinnert sich vielleicht: Ende März diesen Jahres haben wir uns 3 Tage für 3 Etappen des Rotweinwanderweges vorgenommen. Die 3. Etappe mussten wir leider abbrechen, da wir in Sturmböen und Platzregen innerhalb von Sekunden trotz guter Funktionskleidung nass bis auf die Haut waren. Vor uns lagen da noch genau 6 km! Es war ärgerlich, doch wir besänftigten unseren Unmut mit der Aussicht darauf, diese letzte Etappe, die auch die landschaftlich reizvollste ist, bei schönem Wetter spontan mit einem Kurzurlaub nach zu holen.

Dies haben wir nun getan und wir sind im Nachhinein sehr froh, dass wir uns damals dafür entschieden haben. Abgebrochen hatten wir in dem Ort Rech, also sollte dies auch unser Startpunkt für diese Tour sein. Unser Quartier befand sich wieder in Altenahr im Hotel zur Traube. Alleine der köstlichen Steaks wegen, war es für uns selbstverständlich, dass wir hier nochmal den Abschluss des Rotweinwanderwegs gebührend ausklingen lassen wollen.

Mit der Ahrtalbahn zum Rotweinwanderweg

Zu Fuß machten wir uns auf zum Bahnhof von Altenahr. Dort mussten wir nicht lange warten und die Ahrtalbahn brachte uns zu unserem Ausgangspunkt, den Bahnhof in Rech.
Da am Vorabend heftig Gewitter über das Ahrtal zogen waren viele Winzer damit beschäftigt, die unbefestigten Passagen des Rotweinwanderwegs wieder mit Schotter aufzufüllen, da wohl einiges weggeschwemmt wurde.

Rotweinwanderweg Altenahr - IMG_8200

Es war noch leicht diesig doch die Sonne begrüßte uns wir waren uns sicher, dass wir dieses Mal nicht nass werden würden. Der Schotterweg führte uns seicht ansteigend durch die Reben, die schon darauf warten bald gelesen zu werden. Nach der ersten Biegung lag auch schon das traumhafte Panorama der Ruine Saffenburg vor uns. Dieser Blick sollte uns auch noch einige Zeit begleiten.

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Nun wurde der Weg immer schmaler und führte uns dann auf einem Pfad mitten durch die Weinreben.

Rotweinwanderweg Altenahr - IMG_8203

Wir merkten schon, dass jetzt wohl der interessanteste Teil des Rotweinwanderweges anfangen wird. Dies bestätigte uns auch das nette Paar, das langsam auf uns aufschloss, da wir , es lagen ja nur 6 Kilometer vor uns, an diesem Tag eher schlenderten, als wanderten. Die beiden erzählten uns, dass sie sich auf Ihren Wanderungen im Ahrtal so in die Gegend verliebt haben, dass sie beabsichtigen, nächstes Jahr dort einen festen Wohnsitz zu suchen. Dies konnten wir bestens verstehen, denn es ist wirklich wunderschön dort. Das Wechselspiel zwischen Weinbergen, der schönen Ahr, die sich durch das Tal schlängelt und die hohen Felsen mit ihren Burgen und Aussichtstürmchen ist wirklich einzigartig. Wie beschrieben änderte sich der seichte Weg nun in eine abenteuerliche Passage über gut gesicherte Felsen.


Schon bald öffnete sich das Tal wieder und wir bekamen einen Panoramablick auf Mayschoß. Dieser 1000 Seelen-Ort ist nicht nur durch seine wunderschön restaurierte Pfarrkirche interessant. Mayschoß ist durch seine verschlängelte Lage selbst von den umliegenden Aussichtspunkten nie vollständig zu überblicken. Der Ort hat wirklich eine einzigartige Lage im Talkessel der Ahr.

Rast im Weinhaus Michaelishof

Der sonnige Weg führte uns nun weiter durch Weinberge. Nach einiger Zeit standen wir auf einmal unverhofft vor dem schönen Weinhaus Michaelishof. Da wir ja sehr viel Zeit hatten, kehrten wir natürlich ein und ließen es uns bei Milch – und Eiskaffee gutgehen. Die große Sonnenterasse ist komplett mit Weinreben, Rosen, Lavendel und unzähligen anderen Blumen umrahmt. Der Lavendelduft war nicht nur Balsam für die Nase, er lockte auch die Bienen und Wespen zu sich, so dass wir in Ruhe unsere Getränke genießen konnten. Diese Idee haben wir aufgegriffen und werden unsere Terrasse zuhause nun auch mit dem ein oder anderen Lavendel aufhübschen. Es scheint ja wirklich eine Geheimwaffe gegen die doch so nervigen Wespen zu sein.


Nach unserer Kaffeepause ging es nun gemütlich weiter durch den Weinberg. Wir waren sehr dankbar, dass es dann ein gutes Stück, zwar bergan, aber durch den angenehm kühlen Wald ging.

Rotweinwanderweg Altenahr - IMG_8252

Oben angekommen begrüßte uns ein großer Wegweiser des Rotweinwanderweges und wieder eine weite Sicht über Weinberge und den Ort Reimerzhoven. Die Abzweigung nach Reimerzhoven ließen wir links liegen und schlenderten weiter durch die Reben, bis wir eine schöne , sonnige Bank zur Mittagsrast fanden. Dort bekamen wir Besuch von einem Salamander, der sich, wahrscheinlich mehr aus Schockstarre, als aus reiner Eitelkeit, brav fotografieren ließ.

Rotweinwanderweg Altenahr - IMG_8269
Nach unserer Mittagsrast gingen wir nur wenige Meter und das optische Ziel unserer Wanderung lag vor uns: Die Burg Are mit ihrem spektakulären Aussichtspunkt auf dem Bergfried.

Das weiße Kreuz von Reimerzhoven

Doch erst sollte Micha sein eigenes Highlite bekommen – ein Foto mit Gipfelkreuz. Ok, es war kein wirkliches Gipfelkreuz, bei dem weißen Kreuz handelt es sich eher um ein früheres Zeichen für eine Pause. Die benötigten wir jetzt natürlich nicht schon wieder. Hintergrund der Geschichte: Früher wurden die Reimerzhovener Neubürger in der Altenahrer Pfarrkirche getauft und auch Trauergottesdienste fanden dort statt. Also musste der ganze Trauerzug samt schwerem Sarg über den schmalen Bergrücken herüber. Das weiße Kreuz war ein Zeichen für eine Pause, denn bis dorthin kam der Altenahrer Pfarrer um den Toten einzusegnen.

Rotweinwanderweg Altenahr - IMG_8277
Da uns kein Pfarrer begrüßte ging es für uns zügig weiter. Immer noch mit der Burg Are im Blick. Ein kleiner Pfad führte uns nun nochmal über einen kleinen Felssteig und schon standen wir vor dem ersten Torbogen der Burg. Ein 15 minütiger Aufstieg zur Burg wurde mit einer wunderschönen Burganlage belohnt. Teilweise erinnerten die Ruinen an Irland.


Da ich leider immer wieder mit nicht vorhandener Schwindelfreiheit zu tun habe, durfte Micha nun den letzten Aufstieg zum Bergfried alleine antreten. Dafür hat er aber tolle Panoramafotos mitgebracht. Auch zu sehen ist das Teufelsloch, das , wie sich dann später beim Abendessen besprochen unser nächstes Tagesziel werden sollte………Darüber gibt es einen weiteren Blogbericht. Es bleibt also spannend, wie und ob überhaupt, „MissHöhenangst“ das Teufelsloch erreicht hat ……


Nach einer kleinen Rast im Burghof stiegen wir nun gemütlich nach Altenahr ab, wo wir den Abschluss des Rotweinwanderweges bei einem schönen Eis feierten.
Nach einer willkommenen Dusche und Ruhepause auf dem Hotelzimmer haben wir dann bei leckerem Steak und dem ein oder anderen guten Tropfen von der Ahr den Tag gemütlich ausklingen lassen.

Ein Blick auf die Wanderkarte ließ uns schon vermuten, dass wir wohl doch nicht das letzte Mal hier waren. Es gibt noch soviel in diesem doch so kleinen Tal zu erwandern. Sei es der Ahrtalweg, der Ahrsteig oder eben auch kleinere Touren, wie ein Aufstieg zum Teufelsloch.
Abschließend sagen wir: Der Rotweinwanderweg ist einfach nur zu empfehlen. Besonders schön ist es, dass man bei jeder Tagesetappe mit noch schönerer und spektakulärer Aussicht belohnt wird, die dann auf der Burg Are ihren Höhepunkt erreicht.

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Michael

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