Die Kraft, die ihn nach oben trägt
Der erfolgreiche österreichische Free Solo-Kletterer Thomas Bubendorfer hat in seinem Leben als Bergsteiger extreme Erfahrungen gemacht. Er hat tausende Stunden in den Bergen verbracht und am eigenen Leib erfahren, wie wichtig die Balance von Leistung und Regenerationsfähigkeit ist, damit man über lange Zeit hinweg konstant seine Fähigkeiten ausschöpfen kann.
Source: Magazin pressesprecher
Immer das Beste geben
Die Frage, wie kann man
unter extremen Druck Leistung abrufen und damit das Beste aus einem herausholen
kann, beschäftigt viele Menschen in unserer Zeit. Die Arbeitswelt gleicht immer
mehr dem Aufstieg eines Free Solo-Kletterers wie Thomas Bubendorfer. Die
Gefahren, denen man beim Kampf mit dem Berg ausgesetzt ist und wie man diese
überwindet, zeigt auch der oscarprämierte Dokumentarfilm „Free Solo“ von Jimmy
Chin und Elizabeth Chai. Der Film gewährt nicht nur einen Blick hinter die
Kulissen, sondern zeigt eindrucksvoll, wie ein Mensch unter starkem
Druck Außergewöhnliches leisten kann.
Das Mindset, das dafür notwendig ist, vermittelt Bubendorfer als Coach und
Speaker. Er gibt seine Erfahrungen an ein interessiertes Publikum weiter. So
macht er für die Wirtschaft seine Erfahrungen als Free Solo-Kletterer nutzbar.
Seine Themen sind Angst, Veränderung und Motivation, genauso wie Teamwork und
Alleingang. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht eine Frage: Wie können
Mitarbeiter und Führungskräfte ihre Leistung steigern?
Eine Karriere im Berg
Doch bevor es dazu kam,
leistete Bubendorfer in seinem Sport Einzigartiges. Die schweren Rückschläge,
die er immer wieder erfahren musste, steckte er weg. Bubendorfer entdeckte
schon sehr früh, im Alter von nur 12 Jahren, seine Begeisterung für die Berge.
Dies war umso erstaunlicher, als dass es in seiner Familie keine Bergsteiger
gab.
Mit 16 Jahren war er bereits als Free Solo-Kletterer unterwegs. 1980 schafft er
als Zweiter, nach Reinhold Messner, in den Dolomiten die Alleinbegehung der
Philipp-Flamm-Route in der Civetta-Nordwestwand und bestieg den 7.105
Meter hohen Pik Korschenewskaja im Pamir. Viele seine Besteigungen im
einzigartigen Alleingangstil, sowohl im Himalaja, in Alaska, als auch in den
Anden sind bis heute einzigartig.
1988 verunglückte er das
erste Mal und verletzte sich schwer. Doch Bubendorfer steckte die zahlreichen
Wirbelbrüche nach einem 20-Meter Absturz weg und kehrte in die geliebten Berge
zurück. Fast 20 Jahre später ereilte ihn das Schicksal ein zweites Mal. 2017
stürzte er aus einer Höhe von zehn Metern in ein Bachbett. Die Folgen waren
schwerwiegend. Nach einer Kopfverletzung, Rippenbrüchen und inneren
Verletzungen schwebte er einige Zeit in Lebensgefahr.
Doch der Kämpfer, der niemals aufgab, erholte sich wieder vollständig. Nur 13
Monate später erkletterte in der Südwand des Großglockners eine neue Route und
nannte sie folgerichtig: „Das dritte Leben“. Thomas Bubendorfer hat zahlreiche
Bücher geschrieben, darunter „Die Kraft die uns nach oben trägt“.
Antriebskraft Freude
Das Bergsteigen ist auch
weiterhin zentraler Bestandteil seines Lebens. Einen mindestens genauso großen
Anteil daran hat aber auch sein geistiges Fundament. Geprägt von einem
Aufenthalt in einem englischen Privatinternat hat er die Liebe zur Literatur,
Philosophie und zu fremden Ländern entdeckt. Bereits mit 22 Jahren verfasste er
sein erstes Buch, „Der Alleingänger“.
Bubendorfer ist fest davon überzeugt, dass ein Mensch zunächst seine Bestimmung
im Leben finden muss, bevor er daran geht, ein Leben lang sein Potential zu
entfalten. Diese Philosophie beschreibt er nicht nur in seinen Werken, sondern
auch in mittlerweile rund 900 Seminaren und Vorträgen mit
Führungskräften weltweit. Seine Kraft bezieht er aus der Freude am Tun, an den kleinen
Dingen des Lebens und aus der Dankbarkeit für das Leben.
Leistung durch Erfüllung im Leben
Leistung ist für ihn das
Ergebnis von erlebtem Sinn und nicht ein vorrangiges Ziel. Intelligente
Leistung entsteht seiner Meinung nach, wenn der Mensch, in dem was er macht,
Erfüllung findet und nicht, weil er dorthin getrieben wird und dabei ausbrennt.
In seinen Vorträgen gibt Thomas Bubendorfer seinen Kunden viele praxisbezogene
Tipps, die in kleinen Schritten zu großen Veränderungen im Leben führen können.
Dabei spricht er über das, wovon er am meisten versteht, über die Freude am Klettern, das Bergsteigen und dessen
Analogien zum beruflichen Alltag. Seine Erfolge und vor allem seine
Rückschläge, machen das was er vermittelt authentisch. Denn er ist der festen
Überzeugung, dass das, was am Berg oben wichtig ist, im Tal nicht falsch sein
kann.