Moselsteig Etappe 14 – Unterwegs von Reil nach Zell
Bisher haben wir unsere Moselsteig-Touren immer mit einem Kurzurlaub verbunden und haben uns für zwei Nächte in einem Hotel im mittleren Ort der jeweiligen Etappen eingebucht. Doch gestern waren wir mal ganz spontan und sind für die doch recht kurze Tour von 12,5 km als Tagestour an die Mosel gefahren. Verstärkung hatten wir dieses Mal auch von unserem 12 jährigen Sohn Ben, der sich gerade auf Grund der kurzen Strecke doch mal überreden ließ mit zu wandern.
Moselsteig Etappe 14 Reil – Zell 12,5 km
Wie üblich stellten wir unser Auto im Zielort, in diesem Fall also Zell, ab. Zell hat einen großen, kostenlosen Parkplatz, auf dem wir sogar an diesem Samstag in der Hauptsaison einen Platz fanden. Da ich persönlich das Schifffahren auf der Mosel sehr liebe, machten wir uns direkt auf zur Schiffsanlegestelle, die fußläufig bequem zu erreichen ist. Gerade 20 Minuten mussten wir warten, dann kam auch schon die „Maria von Beilstein“, die uns gemütlich zu unserem Ausgangsort Reil brachte. Die Schiffe gleiten auf der Mosel so schön ruhig über das Wasser und die Aussicht ist noch einmal eine ganz andere, als vom Land.
Nach und nach rückten auch schon die Highlight der 14. Etappe zum Vorschein. Kurz hinter der Weinlage Briedeler Herzchen wurde der Blick zur Marienburg frei. Das ehemalige Augustinerinnenkloster wurde 1515 aufgelöst und in eine Befestigungsanlage umgewandelt. Sie dient heute als Jugendbildungsstätte des Bistums Trier. Direkt dahinter ist auch der Prinzenkopf mit seinem Aussichtsturm zu sehen.
Traumwetter Ende September – der Moselsteig ruft!
Angekommen in Reil, mussten wir doch sehr staunen, wie schön die Uferpromenade ist. Als wir auf der letzten Etappe dort ankamen, wanderten wir über die Moselbrücke direkt zum Bahnhof. Dabei hatte ich auch ziemliche Schmerzen, welche die Wahrnehmung doch auch sehr trüben können. Reil hat auf jeden Fall sehr viel zu bieten. Gerade die Restaurants direkt am Moselufer sind sehr schön und dort werden wir sicher irgendwann einmal abends einkehren.
Doch nun machten wir uns erst einmal auf zum Reiler Bahnhof, von wir über den Kanonenbahnweg aus dem Ort hinaus in die Weinberge wanderten. Hier zeigte sich auch direkt, dass die Wahl von Shorts und T-Shirt trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit die richtige war.
Der erste leichte Anstieg belohnte mit traumhaftem Blick auf den vor uns liegenden Prinzenkopf und die Marienburg, brachte uns aber schon gut ins Schwitzen. So waren wir dankbar, dass es nach der oben erreichten Kapelle erst einmal ein Stück durch den schattigen Wald ging. Bald kamen wir an die bewirtschaftete Drischhütte, einen Kilometer unter dem Prinzenkopf gelegen. Hier kann man in den Sommermonaten bei leckerer Moselvesper und kühlen Getränken wunderschön mit Panoramablick rasten.
Gut gestärkt wanderten wir hinauf zum Prinzenkopf. Oben vom Turm hat man einen grandiosen Blick über die Moselschleife, Pünderich, Reil, Alf, die noch vor uns liegende Marienburg und unser Zielort Zell waren auch schon zu sehen.
Gemütlich durch den Wald wanderten wir aussichtsreich weiter zur Marienburg, die jetzt als historisches Gebäude weiniger reizvoll ist, da sie als Bildungsstätte genutzt wird und nicht besichtigt werden kann. Also überquerten wir zügig das Gelände und stiegen über Serpentinen durch ein Waldstück ab. Hier trafen wir auf einen Weg entlang der Hangkante, der uns sonnig mit Blick auf Briedel zügig in Richtung Zell führte. Immer wieder drehten wir uns um und staunten über den Blick auf die Moselschleife und die darin drohnende Marienburg auf dem Berg. Noch einmal folgte ein sehr steiler Anstieg, doch dann ging es gemütlich weiter nach Zell-Barl, von wo wir über Treppen und einen idyllischen Pfad mitten durch das Rebenmeer zur Fußgängerbrücke gelangten. Diese Brücke in Zell ist übrigens die einzige reine Fußgängerbrücke im Bereich der deutschen Mosel.
In Zell kehrten wir noch zu einem wohl verdienten Abendessen im Hotel zum grünen Kranz ein. Wir saßen draußen und genossen jede Minute. Da der Herbst bestimmt bald da sein wird und diese Abende sicher gezählt sind. Auch ließen wir es uns nicht nehmen, eine Kiste des berühmten Tropfens „Zeller Schwarze Katz“ zu kaufen. Ein toller Prädikatswein, der uns zuhause noch lange an diese Tour erinnern wird.
Unser Fazit:
Aussichtsreich, wenig anstrengend und absolut empfehlenswert. Die Beschilderung zwischen Reil und Prinzenkopf ist teilweise etwas unübersichtlich, war aber machbar.
Reil und Zell sind sehr schöne Städte zum einkehren und Siggis Wandertreff an der Drischhütte ist ein toller Zwischenstopp.