Mit Umwegen in den Zauberwald am Hintersee bei Ramsau
Eine Bergwanderung auf dem Jenner am Königssee stand heute auf dem Plan. Das Wetter der letzten beiden Tage hat uns arg im Tal gefangen gehalten. Es regnete unwetterartig und zum Teil wurden gar Bundesstraßen gesperrt. Doch der Blick in den morgendlichen Himmel kündigte einen schönen Tag an – Aber auch weiße Berge. So kam es dann auch, dass am Ausgangspunkt unserer Bergtour Schnee lag. Viel Schnee – zu viel für unseren Geschmack. Das bedeutete kurzerhand zähneknirschend um planen. Aus der Bergtour wurde eine kleine Seewanderung, vielmehr ein Spaziergang. Aber zugegeben ein besonders schöner!
Ein See mit klammartigem Zauberwald
Wenn man eine Bergtour im Kopf hat, dann ist eine touristische Seeumrundung eigentlich keine prickelnde Alternative. Doch schon nach den ersten Metern war ich froh über die Entscheidung zum Hintersee zu fahren. Der See liegt in traumhafter Kulisse des Nationalpark Berchtesgarden, umrandet von dem 2045m hohen Schottmalhorn und dem 2606m in den Himmel ragenden Hochkalter. Der angrenzende Zauberwald tut hierbei noch sein übriges. Bemooste Baume, klammartige Wege und eindrucksvolle Blicke auf den See wechseln sich bei der Umrundung des Hintersee mit dem Zauberwald-Naturlehrpfad immer wieder ab.
Wildromantischer Bergwald im Nationalpark Berchtesgaden
Zahlreiche Tafeln am Wegrand informieren die Wanderer über die Entstehung der Landschaft unter dem Hintersee. Der Zauberwald ist ein urwüchsiger Bergwald mit riesigen Felsbrocken, durch welche sich das Wasser des Klausbach über Jahrtausende hinweg seinen Weg ins Tal bahnt. Den Tafeln des Naturlehrpfads entnehmen wir, dass diese wildromantische Landschaft durch einen Felssturz entstand.
Nach knapp 4 Kilometern sind wir etwas wehmütig zurück am Wagen. Der Hintersee lädt zum verweilen ein. Der klare Bergsee mit seinen mit Bäumen bewachsenen Felsbrocken strahlt eine einzigartige Ruhe aus. Nur die Abgänge einzelner Lawinen des tauenden Schnees in der Höhe des Schottmalhorn an diesem Tag lassen uns das ein oder andere Mal aufhorchen.